2017
Übernahme Treplás, Spanien
Mit dem Zukauf von Treplás setzt Jokey weiter auf Diversifizierung. Der spanische Verpackungshersteller ist ebenfalls ein Familienunternehmen mit langjähriger Tradition: gegründet 1971. Die Produktionsstätte liegt in Molina de Segura, in der Region Murcia, rund 200 km südlich von Valencia. Die 40 Mitarbeiter fertigen gespritzte Verpackungen für die Lebensmittelindustrie, aber auch Verschlüsse, Kappen und Sonderlösungen für Beauty und Home Care. Die Geschäfte werden weiter von den Brüdern Rubio Ruiz geführt. Für 2019 ist der Bau einer neuen, moderneren Produktionsanlage geplant. Die Philosophie beider Familienunternehmen setzt auf maximale Kundennähe. Und ergänzt sich damit ebenso gut wie die Produktpalette.
2016
Gründung Jokey Plastik Uljanovsk, Russland
Nach der erfolgreichen Markterschließung in Russland und Kasachs- tan benötigt Jokey dringend einen eigenen Produktionsstandort in der Russischen Föderation. Und entscheidet sich für das an der Wolga gelegene Uljanovsk, 900 km östlich von Moskau. Die erste Besichtigung des 90.000 qm großen Grundstücks findet an einem eisigen Wintertag statt. Die Wolga ist zugefroren. Auf dem späteren Werksgelände türmt sich der Schnee. Kaum vorstellbar, dass hier nach dreijähriger Bauzeit in hochmodernen Anlagen die Jokey Eimer vom Band gehen sollen. Erst einmal braucht es 1200 Betonpfeiler, um das neue Werk auf dem sumpfigen Gelände sicher in der Erde zu verankern. Heute gehört Jokey Plastik Uljanovsk zu den modernsten Jokey Werken. Mit Luft nach oben: Erweiterungspläne liegen bereits auf dem Tisch.
2016
Übernahme KristallForm Spiegel
Mit der Übernahme der KristallForm Spiegel GmbH avanciert Jokey Sohland zu den größten Spiegelproduzenten Deutschlands. Mit über 1 Million Quadrat- meter Spiegelfläche pro Jahr ist das Unternehmen Marktführer in diesem Segment. Neben Sanitärspiegeln umfasst das Sortiment auch Lichtspiegel, eine MME-Serie (Multi-Media-Equipped) sowie Dekorspiegel und Rahmenspiegel für den Wohnraum. Der Zukauf erweitert die bereits erfolgreiche Jokey Spa-Produktion. Die Unternehmensgruppe kann so die Sparte festigen und weiter ausbauen.
2009
Übernahme Sieper und Imagolux
Die Kemmerich-Brüder bauen ihre Diversifizierungsstrategie weiter aus: Das Jokey Spa-Segment erhält Zuwachs. Zur Dachmarke Jokey gehören fortan auch die Marken Sieper und Imagolux. Jokey Spa erweitert damit am Standort Jokey Plastik Sohland seine Produktpalette für moderne Bäder um Spiegelschränke, Dampfduschen, Infrarotkabinen, Badmöbel und Spiegel – von klassisch bis design- orientiert.
2008
Übernahme Jokey BG Beograd
Zwischen den Standorten Prag und Istanbul liegt Serbien – strategisch günstig im Zentrum des Balkans. Der Produktionsstandort in Belgrad ist für Jokey von besonderer Bedeutung, bietet er doch den idealen Ausgangspunkt, um weitere Märkte in Osteuropa zu erschließen.
Bereits acht Jahre nach der Gründung platzt das Werk am serbischen Standort dank hohem Auftragsvolumen aus allen Nähten. 2017 erwirbt die Jokey Group daher ein weiteres Grundstück nahe des bestehenden Betriebs – fast 70.000 qm groß. 2018 bekommt Jokey BG Beograd erneut Zuwachs: In Rumänien wird eine Vertriebsniederlassung gegründet. Das Tochterunternehmen soll Marktanteile festigen und ausbauen.
2007
Gründung Jokey Egypt
Als Jokey nach fast drei Jahren Bauzeit 2007 den Standort Badr City/ Cairo eröffnet, sind für diese Entscheidung vor allem zwei Gründe ausschlaggebend: Die Bevölkerung wächst im Land mit dem fruchtbaren Nildelta überdurchschnittlich schnell. Und die fortschreitende Industrialisierung nimmt deutlich Fahrt auf. Für Jokey eröffnet sich damit ein beachtliches Marktvolumen in Nordostafrika. Jokey Egypt ist vor allem in der Farbenindustrie gut im Geschäft. Künftig sollen auch vermehrt Food-Kunden gewonnen werden.
2005
Gründung Jokey Plastics North America, Kanada
Bestehende Verbindungen zu einem Großkunden sind aus- schlaggebend, um den Schritt nach Nordamerika zu wagen. Im kanadischen Ontario investiert Jokey 10 Millionen Euro in eine neue Produktionsstätte – da springt der Großkunde überraschend ab. Für Jokey heißt das: Ein völlig neuer Markt muss ausgebaut werden, sowohl in Kanada als auch in den USA. Ein Markt, in dem die Bedürfnisse der Kunden gänzlich anders geartet sind. Wie so oft kommt die Rettung aus der Abteilung Research and Development: Hier entwickeln die Techniker schnell die passenden Verpackungsgrößen und Verpackungsdesigns.
2003
Gründung Jokey Plastik Mogilew, Weißrussland
Weiter. Größer. Schneller. Mit der Positionierung in Weißrussland trägt Jokey gleich mehreren strategischen Überlegungen Rechnung. Die Nachfrage bei Kunden aus der riesigen Russischen Föderation ist groß. Neue Regionen bis hin zum 3000 km entfernten Kasachstan wollen mit Kunststoffverpackungen beliefert werden. Das Werk im weißrussischen Mogilew ist die bebaut größte Jokey Produktionsstätte. Von allen Standorten wächst dieser am schnellsten. Heute ist Jokey Marktführer sowohl in der Russischen Föderation als auch in Kasachstan.
2002
Übernahme Meik Werkzeugbau
Wie lassen sich gleichmäßige Qualität und Zuverlässigkeit im Formenbau dauerhaft garantieren? Auf diese wichtige Frage findet Jokey 2002 die lang gesuchte Antwort: Die Unternehmensgruppe integriert einen eigenen Werkzeugbau! Die neue Firma Jokey Werkzeugbau liegt auf halber Strecke zwischen den Werken Wipperfürth und Gummersbach. Von hier aus stellen die Mitarbeiter Konstruktion, Formenherstellung, Reparaturen und Umbauten von Spritzgusswerkzeugen im großen Umfang für die gesamte Jokey Group sicher. In Verbindung mit der Abteilung Research and Development befindet sich Jokey durch diesen Schritt heute auf dem modernsten Stand der Technik.
2000
Gründung Joktal, Algerien – als Joint Venture
Nächste Station: Nordafrika. Mit der Entscheidung, auf dem afrikanischen Kontinent tätig zu werden, definiert die Jokey Group neue Anforderungen für die konsequent verfolgte Internationalisierung. Stärker als bisher in Europa gilt es im Maghreb, kulturelle und landestypische Unterschiede zu überwinden. Unterstützt wird die Jokey Geschäftsleitung dabei von ihrem algerischen Partner, der Familie Taleb. Gemeinsam gründen sie ein Joint Venture und verschmelzen ihre beiden Firmennamen zu Joktal. Der neue Namenszug prangt fortan in roten Firmenlettern unter dem Rennreiterlogo. Seit der Gründung wird das algerische Werk permanent ausgebaut und modernisiert.
1998
Gründung Jokey Plastik Praha, Tschechien
Im selben Jahr führt Jokey mit dem Kauf eines Gebäudes in Mochov unweit von Prag die Erschließung des osteuropäischen Markts konsequent fort. Neben bereits vorhandenen Gebäuden entstehen eine neue Spritzerei und ein modernes Hochregallager. Das tschechische Werk ist eine einzige Erfolgsstory: Mehr als 80 Prozent der in Polen und Tschechien produzierten Produkte landen mittlerweile auf dem osteuropäischen Markt.
1998
Gründung Jokey Plastik Istanbul, Türkei
Zwei Jahre später steigt Jokey in Gebze, rund 60 km süd- lich von Istanbul, in die Produktion und Vermarktung von Kunststoffverpackungen ein. Das Land erlebt gerade einen Wirtschaftsaufschwung. Vom türkischen Standort aus kann Jokey erfolgreich den südosteuropäischen Markt erschließen und entwickeln.
Doch dann ereignet sich 1999 ein schweres Erdbeben. Große Teile des neu gebauten Werks versinken im Erdboden. Die Produktion ist stark beeinträchtigt. Auch Inflationsraten von bis zu 80 Prozent müssen gemeistert werden. Gemeinsam mit den Partnern vor Ort suchen die Jokey Verantwortlichen nach Lösungen. 2014 wird die türkische Produktionsstätte in einem Nachbarort komplett wiederaufgebaut. Erdbeben- sicher in drei Etagen auf Felsen. Jokey Istanbul gehört heute zu einem der modernsten Jokey Standorte.
1996
Gründung Jokey Plastik Blachownia, Polen
Vom sächsischen Sohland geht es weiter in Richtung Polen. Hier entsteht auf dem ehemaligen IG-Farben-Gelände in der Region Schlesien die zweite Jokey Auslandsniederlassung. Riesige Grundstücksflächen, marode Gebäudestrukturen: Die Umwandlung des Terrains in einen hochmodernen Produktionsstandort ist echte Pionierarbeit. Einer der vier Brüder, Egon Kemmerich, ist während der zweijährigen Bauzeit ständig vor Ort. In Osteuropa herrscht Aufbruchstimmung. Der Verbrauch an Kunststoffverpackungen ist deutlich niedriger als im westeuropäischen Markt. Genügend Wachstumspotential, um die Jokey Vision zu beflügeln, auch die neu geöffneten Märkte zu erschließen. Heute betreibt Jokey fünf Produktionsstätten in Osteuropa.
1991
Übernahme Formaplast
1989 fällt die Berliner Mauer und leitet die politische Wende in Ostdeutschland ein. Im Zuge der Wiedervereinigung entsteht ein gewaltiger wirtschaftlicher Transformationsprozess. Große Veränderungen zeichnen sich ab – auch bei Jokey. Nach der Wende bewegt sich die Unternehmensgruppe in Riesenschritten Richtung Osteuropa. Zunächst zeigt Jokey in den neuen Bundesländern Präsenz: In Sohland bei Dresden übernimmt die Gruppe die Firma Formaplast und modernisiert das Werk mit überalterter Infrastruktur von Grund auf. Neben den Kunststoffverpackungen stellt Jokey nun auch Badmöbel und technische Kunststoffteile her. Diversifizierung lautet das Schlagwort – heute gehört Jokey auch mit diesem Programm zu den Marktführern.
1986
Standorterweiterung Wipperfürth
Mitte der 1980er Jahre platzt das Gründungswerk in Fähnrichstüttem aus allen Nähten. 1983 fällt schließlich der Startschuss für den vollständigen Umbau des ehemaligen, teilweise unter Denkmalschutz stehenden Vorwerk-Geländes in Wipperfürth-Niedergaul. Bis die neu hergerichteten Gebäude 1986 endlich in Betrieb genommen werden können, sind erhebliche Investitionen, viel Einsatzbereitschaft und Geduld erforderlich. Der Standort ist bis heute neben Gummersbach einer der beiden Jokey Stammsitze.
1982
Eröffnung Jokey Plastik Gummersbach
Im Juni 1981 erlebt Jokey einen ersten großen Rückschlag: Ein Großbrand vernichtet die gesamte Druckerei am Standort Gummersbach. Die Familie Kemmerich beschließt, in Gummersbach-Rebbelroth eine komplett neue Fabrikationshalle und Druckerei zu errichten. Bis zur Fertigstellung der Druckerei müssen die Jokey Produkte mühsam von Hand etikettiert werden. Die Entscheidung für einen Neubau erweist sich als zukunftsweisend. Seither wird der Standort kontinuierlich modernisiert und vergrößert. 2014 bis 2016 wird das gesamte Unternehmen bei laufender Produktion vollständig technisch restrukturiert. Damit sind die Weichen für die Industrie 4.0 gestellt.
1981
Übernahme Sicopal, Nordfrankreich
Auf der Pack Emballage in Paris präsentiert sich Jokey 1981 als einziger deutscher Anbieter. Am letzten Messetag eröffnet sich unerwartet die erste große Chance zur Internationalisierung. Der französische Mitbewerber Sicopal bietet den Kemmerich-Brüdern seine Firma zum Kauf an. Ähnliche Produkte. Ein beeindruckendes Know- how in puncto Verpackungsdesign. Ein attraktives Angebot. Sechs Monate später gehört Sicopal zu Jokey. Das nordfranzösische Werk ist Jokeys erste Auslandsniederlassung – und der strategisch perfekte Ausgangspunkt, um den französischen und britischen Markt zu erschließen. Heute ist Jokey im westeuropäischen Markt ein führender Player.
1974
Übernahme Sure Plastik, Gummersbach
Die Ölkrise Anfang der 1970er Jahre erschüttert die gesamte Kunststoffbranche. Der damalige Wettbewerber Sure Plastik Gummersbach übersteht die Krise nicht – und geht in Insolvenz. Die Kemmerich-Brüder sehen in der Übernahme zwar ein Risiko, doch zugleich eine Chance. Zu diesem Zeitpunkt ist Jokey der kleinste Hersteller von Kunststoffverpackungen am deutschen Markt. Der Gummersbacher Konkurrent ist dreimal so groß. Die Mitbewerber schütteln schwarzseherisch den Kopf, Jokey steht vor seiner bislang größten Herausforderung. Und startet erneut durch: Sure Plastik ergänzt Jokey Plastik mit einem interessanten Produktportfolio und langjähriger Marktexpertise. Mit der erfolgreichen Expansion verändert sich auch die Vision. Die Zeichen der Zeit stehen auf Wachstum. Jokey steuert selbstbewusst neue Märkte an.
1968
Gründung Jokey Plastik Wipperfürth
Angefangen hat alles im kleinen Fähnrichstüttem im Süden von Wipperfürth. Hier gründet Josef Kemmerich 1968 die Firma Jokey Plastik Wipperfürth. Eine kleine Werkstatt, fünf Mitarbeiter, zwei gebrauchte Maschinen und viel Handarbeit. Ein Start-up im Oberbergischen, das sich mit der Produktion von Thermoplaste auf den Weg macht. Die Geschäftsidee: Eimer. Und eine Handvoll Kunststoffprodukte. Der Firmenname Jokey setzt sich aus den Anfangsbuchstaben des Gründernamens zusammen, das angehängte Y ist ein Vorschlag des damaligen Grafikers. Damit ist das Logo des Pferderennreiters geboren.
Der Wirtschaftsprüfer räumt dem frisch gegründeten Unternehmen keine großen Chancen ein. Denn Kunststoffprodukte werden Ende der 1960er Jahre noch für den Haushalt gefertigt, nicht für Verpackungen. Diese sind meist aus Weißblech, Aluminium oder Glas. Josef Kemmerich lässt sich nicht beirren, setzt den Eimern einen Deckel auf und verfolgt seine Geschäftsidee mit der dem bergischen Landvolk nachgesagten Sturheit weiter. Der Zeitgeist gibt ihm Recht: Kunststoffverpackungen erweisen sich in den Augen der Kunden als formsta- bile, bruchsichere und preiswerte Alternative zu herkömmlichen Verpackungen. Die Nachfrage steigt schnell. Bereits Anfang der 1970er Jahre muss die Produk- tionsstätte erweitert werden, nach und nach steigen die vier Söhne in den rasch wachsenden Betrieb ein. 1975 stirbt der Firmengründer – der Grundstein für das mittelständische Familienunternehmen ist gelegt.